
Vickers Härteprüfung
Einordnung, Ablauf, Unterscheidung und Praxisempfehlungen.Die Vickers-Härteprüfung zählt heute zu den meistverwendeten Verfahren, wenn es um die präzise Ermittlung von Materialhärte geht. Ihr großer Vorteil liegt in der breiten Anwendbarkeit – insbesondere bei eher weichen bis sehr harten Werkstoffen. Auch wenn eine sorgfältige Probenpräparation notwendig ist und die Auswertung der Vickershärte etwas aufwendiger ausfällt, überzeugt die Methode durch ihre Genauigkeit und Reproduzierbarkeit in der Praxis.
Welche Vorteile bietet der Vickers-Test?
Die Härteprüfung nach Vickers bietet folgende Vorteile:
- Die Härteprüfung nach Vickers eignet sich für nahezu alle Werkstoffe – von sehr eher weichen bis zu extrem harten Materialien – und deckt damit den gesamten Härtebereich ab.
- Es wird stets derselbe pyramidenförmige Diamant als Eindringkörper verwendet, unabhängig von der gewählten Vickers-Methode. Somit entfällt auch ein umrüsten des Eindringkörpers.
- Da der Eindruck klein ist, kann die Prüfung in vielen Fällen als nahezu zerstörungsfrei gelten – das Prüfstück bleibt in der Regel weiterverwendbar.
Welche Nachteile hat das Vickers-Verfahren?
Die Härteprüfung nach Vickers besitzt folgende Nachteile:
- Für zuverlässige Messergebnisse ist eine sehr gute Oberflächenqualität der Probe notwendig, da der Eindruck optisch ausgewertet wird. Eine präzise Vorbereitung der Prüfstelle ist daher unerlässlich.
- Im Vergleich zu anderen Verfahren wie Rockwell nimmt die Vickers-Härteprüfung mehr Zeit in Anspruch – etwa 30 bis 60 Sekunden pro Messung, exklusive Probenvorbereitung.
- Die Prüfgeräte erfordern eine hochwertige optische Auswertungseinheit, was zu höheren Anschaffungskosten im Vergleich zu einfacheren Prüfverfahren führt.